Samstag, 24. September 2011

Warten.

Hallo ihr Lieben,

nun ist es schon über einen Monat her, dass ich das letzte Mal geschrieben habe und mein Schreiben spiegelt mal wieder mehr als deutlich meine Gefühlslage wieder...
Leere vor Überfüllung. Geschlossen. Der Herbst kommt und die Uni fängt bald wieder an. Ich bin am Lernen. Ich wäre gern am Lernen. Ich kann mich nicht mehr motivieren. Stattdessen sitze ich herum und mache nichts. Gar nichts. Na gut - Musik hören, aber das zählt nicht so richtig. Von Arzt zu Arzt rennen. Das vielleicht ein wenig. Aber ich mag es nicht. Lauter Menschen, die glauben, sie könnten verstehen. Ich bin doch nur eine von vielen. Jobsache.

Die letzten Tage waren okay. Ich war viel unterwegs, habe mir immer etwas vorgenommen. Bloß nicht mit mir allein sein. Bloß nicht auf meine Gedanken achten. Immer abgelenkt sein, sich selbst nicht spüren. Warum auch? Fühlen bedeutet mitten auf der Straße loszuheulen. Fühlen bedeutet im einen Moment zu glauben, man kann alles schaffen und innerhalb von fünf Sekunden vom Gegenteil überzeugt sein. Ich erlebe es jedes Mal wieder so. Immer wieder neu anfangen. Jeden Tag als das Leben betrachten. Jeden Tag mehr und mehr Kraft aufwenden. Jeden Tag im Guten beginnen und sich einreden "Heute wird alles anders. Besser.". Nichts wird anders. Nichts wird besser. Verdrängen klappt gut. Verstehen gibt es nicht. Ich verstehe mich selbst nicht und weiß nicht mehr, an wen ich mich wenden soll. Antidepressiva und Therapie sollen helfen. Ich glaube nicht mehr daran. Glaube an nichts mehr. Vielleicht werde ich den Tag überstehen. Vielleicht nicht. Die Zeit rennt. Ich renne nicht mehr mit. Ich warte. Warte, bis irgendetwas passiert. Handeln ist anstrengend, kostet Kraft. Kraft die mir fehlt, die ich gern hätte, aber nicht mehr weiß woher nehmen. Aushalten - lächeln. Alles ist gut. Ich schauspielere gern. Ihr kennt mich doch. Die Maske sitzt. Unsichtbar.
Die letzten Tage waren okay. Ich war unterwegs, ich habe Freunde getroffen. Ich freue mich auf morgen. Aber heute möchte ich sterben. Mich nicht mehr aushalten müssen.

Ich habe Angst vor dem Winter. Vor all dem Grau, dem Regen und vor mir. Ich vermisse ein Gefühl. DAS Gefühl. Ich kann nicht mehr hungern. Ich werde das Gefühl nie wieder haben. Ich sollte es aufgeben und ihm nicht länger hinterherrennen. Sollen und wollen sind zwei Paar Schuh. Ich hasse es und ich liebe es. Ich brauche es und ich kann es nicht einschätzen. Vielleicht ist es die Zufriedenheit. Oder es ist der Tod. Ich weiß es wirklich nicht. Aber es fehlt mir und ich würde beides in Kauf nehmen. Aber ich kann es nicht mehr. Die Enttäuschung frisst mich auf. Es war genauso Herbst wie jetzt. Es war das Spazierengehen im roten Laub. Musik, die mich ausfüllt. Die von der inneren Leere wiederhallt und mich ganz erfüllt. Die Kälte, die mich völlig ausgefüllt hat. Kälte ohne erfrieren. Kälte, die ich brauche. Kein Frieren, das mich lahm legt. Mich träge und traurig macht. Kälte, die mir das Gefühl gibt, alles richtig zu machen. Die Hände trotz Handschuhen, die Nase... Vielleicht war es so besonders, weil alles so grau war. Schwarz. Vielleicht war es die Hoffnung. Oder das Leben. Aber es fehlt. Vielleicht war es die Kälte. Oder der Todeskampf. Und es fehlt. Es fehlt mir mehr als alles andere und ich kann es nichtmal benennen. Ich will zurück und kann nicht. Heute ist es anders. Ändern undenkbar. Abwarten...

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