Mittwoch, 30. Januar 2013

Unverhofft.

Hallo ihr Lieben,

hatte heute wirklich einen bisher ziemlich guten Tag. Bin ziemlich früh aufgestanden und zur Beratungsstelle gefahren. Der Termin war ziemlich gut. Hatte überlegt das Ganze dort zu beenden, konnte es aber nach heute einfach nicht. Es ist so sinnvoll. Was nutzt mir Geld, wenn es mir schlecht geht? Also lieber die Termine dort zahlen und mitnehmen was geht. Es war so gut. All die Wut in mir in Worte zu fassen. Verstanden zu werden, was so selten der Fall ist und mal gesagt zu bekommen, dass nicht immer nur ich Schuld bin an allem. Ich aufhören muss immer sofort meine Anteile an Situationen zu suchen, meine Fehler, wo ich gar keine Fehler gemacht habe! Dass es zwar hilft Fehler bei sich zu suchen, weil man dann einen Einfluss auf die Situation hat, aber nicht immer nur alle Fehler bei mir liegen. Es hat mich so unendlich erleichter das mal von außen zu hören! :) Nach dem Termin habe ich dann noch ein Buch bekommen. Es geht darin um Portia de Rossi ("Das schwere Los der Leichtigkeit"), die auch lesbisch und magersüchtig oder sagen wir zumindest essgestört war. Sie hat es wohl geschafft und schreibt über den Weg RAUS aus der Krankheit, nicht wie so viele Bücher über den Weg rein und mit der Krankenhauseinweisung ist wieder alles gut. Habe schon gut die Hälfte gelesen und muss sagen, den Schrecken, den meine Beraterin da raus mitgenommen hat verspüre ich absolut nicht (mehr). Das ist alles so verdammt normal geworden für mich, dass ich wirklich glaube, ich muss ganz grundlegend etwas verändern. Allerdings hat mir auch ihre Angst, dass ich das Ganze als "Anleitung" nehmen könnte wieder zu hungern und die Zahlen und Gewichtsangaben als Ansporn zu nehmen ziemlich Genugtuung verschafft. Nicht, weil ich vorhätte tatsächlich wieder mehr zu hungern und Co. Viel eher, weil ich ENDLICH mal das Gefühl habe wahrgenommen zu sein. Nicht nur als die Starke und Unkaputtbare zu gelten, sondern auch als die ein Stück weit noch Kranke, aber vor allem auch Sensible und Fühlende!

Der Termin bei meiner Psychiaterin im Anschluss war auch okay. Das Warten war mal wieder ewig, aber ich hatte mich ja darauf eingestellt und nun auch noch ein Buch mehr zu lesen. Dann einige Erklärungen für die Müdigkeit momentan bekommen (chemisch gesehen), nachdem ich gestern den ganzen Nachmittag verschlafen habe und meine Medis bekommen. Zu Hause schnell was gegessen und vor der Arbeit nochmal aufs Ohr gehauen. Da rief dann mein Chef an und meinte ich dürfe heute daheim bleiben, es wäre ausreichend Personal da und nichts los. *tschakka* ZEIT!! :)

Diese Zeit werde ich nun auch nutzen. Zum Mathe lernen. Lesen. Später Laufen. Ich wünsche euch einen schönen Nachmittag!

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